Dank TI und KIM

Daten besser und schneller austauschen

Unternehmen

Das Zusammenspiel von Pflegediensten und -einrichtungen auf der einen und ärztlichen Praxen auf der anderen ist ein Baustein einer guten Gesundheitsversorgung. Ab Juli 2025 müssen Pflegeeinrichtungen daher an die Telematikinfrastruktur angeschlossen sein. "Eine technische und personelle Herausforderung", weiß Nathalie Haas, Projektleiterin bei GESUNDES KINZIGTAL.

Mit dem Begriff Telematik wird die Vernetzung von Telekommunikation und Informatik bezeichnet. Sie ermöglicht die schnelle und sichere Übertragung von medizinischen Daten, zum Beispiel über ein eigenes E-Mail-Programm: KIM. Um Erfahrungen zu sammeln, Probleme zu identifizieren und praktikable Lösungen zu finden, wurde 2021 ein Modellprogramm mit der Johannes Brenz Altenhilfe in Wolfach gestartet. Erprobt wurden die Einbindung in die Telematikinfrastruktur (TI) und der Datenaustausch via KIM mit zwei Arztpraxen sowie einer Apotheke im Kinzigtal. Das Projekt ist abgeschlossen – mit Erfolg: Entstanden ist ein Leitfaden, der allen Interessierten zur Verfügung steht.

Zwei Gesetze geben den Takt an

Hintergrund der Einführung sind das Digitale-Versorgungsgesetz (DVG) und das Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG). In ihnen wurden Regelungen zur Einbindung der Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur formuliert. Die Umsetzung dieser Anbindung bis zum 1. Juli 2025 ist für alle Pflegeeinrichtungen sowie Erbringer von Leistungen der häuslichen Krankenpflege und außerklinischer Intensivpflege verpflichtend.

„Sofern alle technischen Systeme funktionieren, kann ein echter Mehrwert entstehen“, erläutert Nathalie Haas im Nachgang des Projekts. Herausfordernd sei es vor allem geworden, wenn das System nicht funktioniert hat. Weil unterschiedliche Softwarehersteller und IT-Dienstleister involviert sind – etwa für das Pflegedokumentationssystem oder die sogenannte Security Module Card, also den elektronischen Institutionsausweis – hätten sich Fehlfunktionen „nicht immer eindeutig zuordnen lassen“. Die tatsächliche Ursache zu finden, um das Problem schnell zu beheben, war oft komplex.

„Längere Systemausfälle ließen sich daher nicht immer vermeiden“, erläutert Nathalie Haas. Grund hierfür ist unter anderem, dass viele Möglichkeiten kaum bekannt waren, noch bestand Expertise im Umgang mit Pflegeeinrichtungen und der TI. Es habe von allen Beteiligten viel Engagement benötigt, um am digitalen, effizienteren und datenschutzkonformen Prozess festzuhalten – und das habe sich gelohnt, weil Mehrwert erzielt werden kann. Wie diese Mehrwerte aussehen können, haben Markus Harter, Geschäftsführer der Johannes Brenz Altenpflege gGmbH, und sein Pflegedienstleiter Michael Thau in einem Statement zusammengefasst.